»E 41-Buch des EK-Verlages
Das Autorenteam Roland Hertwig und Werner Streil zeichnet auf über 400 Seiten ein Bild des „Knallfroschs“ mit vielen Bildern und Fakten – ein ganz typisches EK-Baureihen-Buch.
Die klare inhaltliche Vierteilung der neuen Bücher in
- Entstehung, Anforderung und dann Umsetzung in Technik
- Chronologie der Auslieferung und der Veränderung des Einsatzes
- Heimat-Bw und Betrieb (gehört für mich zusammen)
- Statistik
ist mittlerweile zur wirklich funktionierenden Gliederung im EK ausgebaut worden. Dafür ein großes Lob! Und trotzdem: Zwischen klarer Gliederungsvorgabe und dem „erfüllten Schreiben“ in dieser Struktur können auch Brüche sichtbar werden.
So finde ich es weniger befriedigend, dass das Kapitel „Planeinsatz“ vom Kapitel „Heimat-Bw“ getrennt wird und wurde. Das fällt mir in diesem Buch besonders auf, weil die Autoren die zuvor genannte Gliederung zwar angenommen haben, aber inhaltlich nicht konsequent durchhalten oder evtl. bei der E 41 auch nicht durchhalten können. An einigen Stellen sind nach meinem Empfinden Passagen ins „falsche“ Kapitel „gerutscht“.
Ein anderes Beispiel – E 41 und Wendezüge. Im Inhaltsverzeichnis wird auf fünf Seiten am Ende des Buches verwiesen, die wichtigen Fakten sind aber quer durchs Buch verstreut: bei der Technik, in der Chronologie, in den Heimat-Bw und in den Laufplänen.
E 41 und das Jahr 1958
Der Verfasser dieser Buchbesprechung hat seit Jahren ebenfalls intensiv Material über den Einsatz von E 41 in den Jahren 1957 bis 1960 gesucht und wenig gefunden. Das Buch bestätigt: Die E 41 hat am Anfang nur wenige Eisenbahner und Eisenbahnfans interessiert. Umso erstaunlicher, wie viel Material doch noch für die frühen Jahre zusammengekommen ist!
Der frühe Einsatz zwischen Basel und Koblenz bleibt also weiterhin ein Forschungsgebiet für Eisenbahn-Archäologen. Das kann man den Autoren aber sehr wahrscheinlich nicht anlasten – es scheint nicht mehr an Material vorhanden zu sein.
Mein Fazit:
Ein Lob für die Beschreibung der Technik (die Richtigkeit kann ich nicht überprüfen), ein Lob für die Chronologie, ein Lob für die vollständig erscheinende Statistik, ein Lob für viele interessante Bilder und Zuggarnituren.
Nicht ganz so überzeugen kann mich das Kapitel über die Heimat-Bw – da wird mir zu wenig Lokalkolorit spürbar, zu wenige lokale Eigenheiten erlebbar.
Für db58-Interessierte aus meiner Sicht ein interessantes Buch, aber kein Muss. Technik-Interessierte und -Statistiker werden hingegen wohl mit Freude zu dem Buch greifen.
Hervorzuheben
- Seite 286: E 41 des Bw Stuttgart
- Seite 313: Münchner Wendezugeinsatz