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»Die Rei­se­zug­wa­gen­lage 1956/1957 – Teil 4

In einer klei­nen Serie ver­öf­fent­li­chen wir Pro­to­koll­aus­schnitte von Bespre­chun­gen der DB:



Ich darf nun­mehr auf einige beson­dere Fra­gen des Rei­se­zug­wa­gen­diens­tes ein­ge­hen, von denen ich annehme, dass sie in die­sem Kreise interessieren.

  1. Das Ver­hält­nis der Rei­se­zug­wa­gen­be­stände der A-Klasse zur B-Klasse ent­spricht nicht dem Bedarf. Bei der wei­te­ren Beschaf­fung bzw. Auf­ar­bei­tung von Rei­se­zug­wa­gen muß des­halb dar­auf geach­tet wer­den, daß ein gesun­des Mischungs­ver­hält­nis zwi­schen A- und B-Wagen her­ge­stellt wird. Starke Über­be­stände an A-Wagen sind vor­han­den bei den 4ü-Schnell­zug­wa­gen der Grup­pen 23 bis 39, fer­ner an AB4ymg-Wagen der Gruppe 52 und Ai-Wagen der Ein­heits­bau­art. Es ist grund­sätz­lich nicht mög­lich, diese über­zäh­li­gen A- und AB-Wagen mit Neu­bau­schnell­zug- bzw. Neu­auf­bau­per­so­nen­zug­wa­gen zusam­men zu ver­wen­den, weil sonst die Rei­sen­den der 1. Klasse gegen­über denen der 2. Klasse zu sehr benach­tei­ligt würden.Die Schnell­zug­wa­gen der Grup­pen 23 bis 39 sol­len auch spä­ter für Sai­son- und Son­der­züge im Schnell­zug­dienst ver­blei­ben. Bei die­sen Zügen ist jedoch der Bedarf an Wagen der 1. Klasse wesent­lich gerin­ger als bei den ganz­jäh­ri­gen Regel­zü­gen. Des­halb wird man etwa 200 A4ü-Wagen und 100 AB4ü-Wagen der Ver­wen­dungs­grup­pen 23 bis 39 als B4ü-Wagen ver­wen­den und bei einer Voll­auf­ar­bei­tung ent­spre­chend umbauen müs­sen. Etwa 100 über­zäh­lige AB4ümg-Wagen (eher wohl AB4ymg oder AB4ü) wer­den als Part­ner der kom­men­den neuen Nah­ver­kehrs­wa­gen zu gebrau­chen sein. Wenn man alle der­zeit noch vor­han­de­nen 662 Ai-Wagen in Bi-Wagen umwan­delt, dann erhält man bei den Ein­heits­wa­gen der Stahl­bau­art ein Mischungs­ver­hält­nis A:B von 1:12,2, was voll­kom­men aus­rei­chend erscheint, wenn man bedenkt, daß Wagen die­ser Bau­art spä­ter nur noch auf Neben­bah­nen ein­ge­setzt werden.
  1. Auch zum dies­jäh­ri­gen Fahr­plan­wech­sel läßt es sich nicht ver­mei­den, ins­ge­samt 700 Dreh­ge­stell­wa­gen umzub­e­hei­ma­ten, davon etwa 500 über die GDW-Gren­zen hin­aus. Die Ursa­chen sind ein­mal darin zu suchen, daß die ange­lie­fer­ten Neu­bau­wa­gen in bestimmte Züge ein­ge­setzt und die dadurch frei­wer­den­den Wagen ander­wei­tig ver­wen­det wer­den müs­sen. Zum ande­ren hat der ver­stärkte Inter­zo­nen­ver­kehr neue Zug­bil­dungs­auf­ga­ben gebracht. Fer­ner bedin­gen Ver­län­ge­run­gen von Zug­läu­fen (z. B. über Basel hin­aus in die Schweiz) Ver­le­gun­gen der Zug­bil­dung (von Basel nach Nor­den) usw. …
  1. Der fort­schrei­ten­den Elek­tri­fi­zie­rung unse­res Stre­cken­net­zes muß sich auch der Wagen­dienst anpas­sen. Die Schnell­zug­wa­gen sind fast durch­weg mit E-Hei­zung aus­ge­rüs­tet, so dass auf die­sem Sek­tor keine beson­de­ren Schwie­rig­kei­ten auf­tre­ten. Dage­gen müs­sen die neuen elek­tri­schen Bezirke mit elek­trisch heiz­ba­ren Wagen für den Bezirks­ver­kehr aus­ge­rüs­tet wer­den. Dies hat zur Folge, daß alle Wagen des 3yg-Pro­gramms z. Z. nur in diese Bezirke flie­ßen und die ande­ren BD’en zunächst keine 3yg-Wagen bekom­men können.

In kur­siv die Anmerkungen/Ergänzungen der Redak­tion zum Original

Zusam­men­ge­fasst:

  • Über­be­stand an A-Wagen bei Gruppe 23 bis 39
  • Über­be­stand an AB4ymg-51-Wagen
  • Über­be­stand an Ai-29
  • Umbe­hei­ma­tungs­welle bei Drehgestellwagen
  • nur noch 3yge-Wagen-Her­stel­lung – Lie­fe­rung an „elek­tri­sche“ Heimatbahnhöfe

Die ande­ren Bei­träge zur Bei­lage 5

Quelle

  • Nie­der­schrift über die „Bespre­chung über tech­ni­schen Wagen­dienst und Wagen­er­hal­tung“ vom 27. bis 29. Mai 1957 in Regensburg.

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