»Mit V 36.2 nach St. Peter-Ording
Bei der Aufarbeitung des Schleswig-Holsteinschen Bahnverkehrs – unser Schwerpunkt lag zuerst nur bei den Verbrennungstriebwagen wie dem VT 12.5, siehe »hier oder »hier – tauchen immer wieder interessante Details auf unserem „Radar“ auf, die es Wert sind, veröffentlicht zu werden. Den Ideen-, Material- und Ratgebern sei hier abermals gedankt.
In einigen Laufplanblättern der BD Hamburg war der gesamte Dieselverkehr eines Bw zusammengefasst – so auch beim Bw Husum. Neben den Rangierdiensten in verschiedenen Bahnhöfen (mit eigenem Plan) gehörte der Plan 13 mit zweitägigem Einsatz zum Husumer V-Verkehr.
Ein Abgleich mit den Fahrplänen von 1957 und 1958 zeigt, dass sämtliche Personenzug-Leistungen auf der Kursbuchstrecke 112f zwischen St. Peter-Ording und Husum von V 36.2 gefahren wurden. Diese Strecke war eine der wenigen Nebenbahnstrecken, die ein Kopfmachen unterwegs erforderten. So wurden die Zugbegegnungen der hin- und zurückfahrenden Züge auf Tönning konzentriert: fünf der sechs Zugpärchen trafen sich dort beim Kopfmachen.
Beheimatet für die Fahrplanperioden von Ende 1957 bis Ende 1958 waren in Husum:
- V 36 201
- V 36 220
- V 36 239
Das bedeutete: zwei Loks wurden für den Verkehr benötigt, die dritte Lok stand als Reserve parat.
Von dieser Strecke sind Aufnahmen mit VB 140 bekannt (Lauscher: Diesellokomotiven der Wehrmacht, S 268). Die Liste dieser Homepage nennt als Husumer Wagen den Talbot VB 140 301. Ansonsten sollen überwiegend rote Donnerbüchsen dort gelaufen sein.
Der Fahrplan für diese Strecke und die Veränderungen werden demnächst hier erscheinen.
Offene Fragen
- Welche Wagentypen mit welchen Wagennummern gehörten zu den Zugkompositionen nach St. Peter-Ording?
- Wie sah der Güterverkehr auf dieser Strecke aus?
Quellen
- „Die Diesellokomotiven der Wehrmacht“ von Stefan Lauscher, EK-Verlag ###
- Laufpläne von 1957
- Kursbücher Sommer 1957 bis Sommer 1959
- eigene Aufzeichungen und Fotoauswertungen
- „Die Triebfahrzeuge der deutschen Bundesbahn und ihre Heimatbetriebswerke, Stand 31.12.1958“ von Andreas Knipping, Herausgeber Dipl.-Ing. G. Röhr
Webseiten zur V 36.2
Baureihe V 36, Baureihe V 36.2, Bw Husum, Garding, Husum, Kbs 112f, P 1363 Bad St Peter-Ording—Husum, P 1365 Bad St Peter-Ording—Husum, P 1366 Husum—Bad St Peter-Ording, P 1367 Husum—Bad St Peter-Ording, P 1369 Bad St Peter-Ording—Husum, P 1370 Husum—Bad St Peter-Ording, P 1377 Bad St Peter-Ording—Husum, P 1378 Husum—Bad St Peter-Ording, P 1381 Bad St Peter-Ording—Husum, P 1384 Husum—Bad St Peter-Ording, P 1387 Bad St Peter-Ording—Husum, P 1390 Husum—Bad St Peter-Ording, St. Peter-Ording, Tönning, VB 140
Detlev Hagemann
Hallo,
ich kenne in V 36-Zügen rote Pwg als Gepäck- und Steuerwagen nur aus dem Nürnberger und Bremer Raum. Diesen roten Pwg gibt es als Modell von Weinert und eventuell von Märklin/Trix.
Viele Grüße
Detlev Hagemann
Willi Max
Hallo,
eine wirklich sehr interessante Seite. Meinen Glückwunsch und alle Achtung vor soviel Arbeit.
Habe da mal eine Frage zu den roten Donnerbüchsen:
Fuhren diese Züge mit Packwagen und waren die auch rot?
Ich frage deshalb weil ich von noch keinem Hersteller einen roten Packwagen gesehen habe und gerne einen solchen Zug im Modell laufen lassen würde.
Viele Grüße
Willi Max
Detlev Hagemann
Hallo Volker Nossack,
danke für den Hinweis! Wie das Leben so spielt, war ich heute mit einem „Spezi“ den Fahrplan auch nochmals durchgegangen. Wir waren auch aus fahrplantechnischer Sicht zu dem Ergebnis gekommen: Steuerwagen waren nicht nötig, die V 36 werden umgelaufen sein.
Das muss schon ein nettes Schauspiel gewesen sein: V 36 mit Zug kommt rein • setzt sich schnell auf die andere Seite des Zuges • nächster Zug kommt rein • erste Zug fährt ab • zweite Lok setzt um • zweiter Zug fährt weg.
Volker Nossack
Hallo,
ein sehr interessanter Beitrag über eine meiner Lieblingsstrecken. Viele Fragen kann ich nicht beantworten, aber die Antwort zur Steuerwagenfrage ist besonders einfach – es gab keinen! Bei der BD Hamburg gab es keine Wendezugeinsätze mit V 36, alle Züge mussten in Tönning und den Wendebahnhöfen um setzen. Authentische Wagennummern kann man, wenn man die Sets besitzt, an den roten Märklindonnerbüchsen ablesen, denn die wurden damals unter Verwendung von Originalunterlagen, u.a. unter Mitwirkung des bekannten Wagenspezialisten Hermann Hoyer, ermittelt.
Viele Grüße, V. Nossack