Wenn wir auf db58 einen Laufplan vorstellen, dann schreiben wir meist das Bw in die Überschrift. Doch bei der V 80 des Bw Bamberg verfahren wir mit Bedacht anders, denn eine Bamberger V 80 hat nach Laufplan nur alle 3 Wochen am Sonntag ihr Heimat-Bw wieder gesehen – theoretisch. Die anderen 20 Tage wurde sie im Nürnberger Nahverkehr eingesetzt.
Der hochwertigste Einsatz der V 80 war vor dem täglichen Eilzugpärchen nach Amberg: E 4094 / E 4095 – es wurden aber auch einige Nahschnellverkehrszüge (N) gezogen. Die V 80 war planmäßig nicht vor Güterzügen oder Gmp anzutreffen.
Im Jahr 1958 waren vier Lok der Baureihe V 80 in Bamberg beheimatet: V 80 003, V 80 006, V 80 007 und V 80 009. Sie wurden im Laufplan 02 in einem dreitägigen Plan eingesetzt.
Wer vergleichen möchte: Im V-80-Buch des EK ist ein Laufplan von 1961 mit ähnlichen Leistungen abgedruckt.
Außergewöhnlich am Laufplan der V 80: der große Unterschied im Einsatz zwischen den Werktagen (Mo bis Fr) und dem Wochenende. Das animierte uns dazu, den Laufplan getrennt für die einzelnen Wochentage aufzuarbeiten. Um die einzelnen Streckenabschnitte noch besser erkennen zu können, sind auf den meisten Plänen wieder farbigen Balken zur Unterstützung platziert.
Wendebahnhöfe waren Am = Amberg, Ansb = Ansbach, Ba = Bamberg, Be = Behringersmühle, Fü = Fürth, Do = Dombühl, Fo = Forchheim, Ha = Hartmannshof, Hei/Heilsb = Heilsbronn, Hers/Hersb/Hersbr = Hersbruck rechts der Pegnitz, La = Langenzenn, Leu = Leutershausen-Wiedersbach, ME = Markt Erlbach, Nh = Nürnberg Hbf, Neu/Neuh = Neuhaus/Pegnitz, Pegn = Pegnitz, Sie = Siegelsdorf, Wi = Wicklesgreuth und auch Wilhermsdorf.
In Pommelsbrunn bei Hersbruck wechselten einige Züge von der linken auf die rechte Pegnitz-Seite. Dieser kleine Streckenast wird meist der Kbs 423 zugerechnet.
Montag bis Freitag
Daraus ergibt sich folgende Streckenbenutzung:
Die Streckenbelegung des Laufplans mit farbigen Balken war die Grundlage für oberen Karte.
Der erste Laufplan-Tag ist der „Fürth—Markt Erlbach“-Tag. Am zweiten und dritten Tag geht es Richtung Ansbach und Hersbruck sowie manchmal darüber hinaus.
Der frühmorgendliche P 4730 von Nürnberg Hbf nach Heilsbronn ist im Kursbuch nicht zu finden. Ebenfalls nicht im Kursbuch verzeichnet: P 4603 Montags bis Samstags ab Nürnberg 6:06 und Hersbruck an 6:52. Diese Fahrplantrasse kann im Winter an Sonntagen für einen Skizug genutzt werden. Der abendliche P 1735 auf der Crailsheimer Strecke beginnt laut Kursbuch erst in Ansbach und nicht schon in Leutershausen-Wiedersbach.
Durch alle Tage durch zieht sich folgendes Problem: Der Kurz-vor-8-Zug von Nürnberg nach Markt Erlbach trägt laut Kursbuch die Zugnummer 2205. Laut Kursbuch fährt der 2203 um ca. 5:30 von Raindorf nach Markt Erlbach. Es scheint sich um einen Fehler im Laufplan zu handeln.
Samstag
Daraus ergibt sich für Samstag folgende Streckenbelegung:
Ungerade Zahlen ergeben sich aus der Aufsplittung Samstag/Sonntag. Basis war diese Aufbereitung des Laufplans:
Es gibt wieder einen Tag, der überwiegend für die Bedienung der Strecke nach Markt Erlbach genutzt wurde. Tag 2 wurde nur für wenige Fahrten genutzt, die Lok stand überwiegend in Nürnberg. Der dritte Tag diente dem Ziehen (und Schieben?) der Personenzüge auf der Strecke entlang der Pegnitz.
Sonntag
Sonntags wurden folgende Strecken befahren:
Grundlage war diese Aufbereitung:
Tag 1 dient jetzt der Beförderung der Sonntagsausflügler in die Fränkische Schweiz nach Behringersmühle. Tag 2 ist fast ein Ruhetag. Tag 3 bietet wenige Fahrten nach Markt Erlbach und nach Heilsbronn und weiter Richtung Ansbach.
Wie könnte es weitergehen?
- Zugbildungen
- Fahrpläne
- „Vollverdieselung“ im Nürnberger Raum
- Verkehr auf der Kbs 414g (Wiesenttalbahn)
- Verkehr auf der Kbs 416a (Zenngrundbahn)
- V 80 im Frankfurter Raum
Quellen
- Laufplan 02 vom Sommer 1958 des Bw Bamberg
- Kursbuch Sommer 1958
- „Die Baureihe V 80 – Die Urahnin der deutschen Diesellokomotiven und ihre Schwestern“ von Peter Große und Josef Högemann; EK-Verlag 2009
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