»Badische Spezialität? Bi Bad 11 und ESA 150
Bei badischen Spezialitäten denke ich als Wahl-Badener sicherlich zuerst an Schwarzwälder Schinken, Spargeln (badisch für Spargel), Kratzete (zerrissener Pfannkuchen), Brägele (spez. Bratkartoffeln), badisches Schäufele und Gutedel. Eine badische Spezialität war aber auch, dass man einen nicht gerade einfachen Grenzverlauf zur Schweiz hat.
Ohne den Bau von aufwändigen Tunneln konnte man auf der rechten Rheinseite keine Eisenbahnstrecke nur auf deutschem Gebiet bauen. Man musste sich also mit der Schweiz arrangieren. Besonders schwierig war die Situation um Basel. So einigte man sich von badischer Seite mit der Schweiz und dem Halbkanton Basel Stadt einen (deutschen) Bahnhof auf Basler Boden zu bauen, den Badischen Bahnhof.
Doch die Situation um Basel herum unterscheidet sich auch in wirtschaftlicher Situation stark von anderen Gegenden in Deutschland: Nicht die Deutschen waren die wirtschaftlich stärkeren, sondern die Großstadt auf der anderen Seite der Grenze. Die Schweizer finanzierten im Rhein die Wasserkraftwerke. Sie gründeten die Aluminium-Industrie im badischen Rheinfelden. Sie nutzten die deutschen Arbeitskräfte zum Aufbau der Textil- und Chemie-Industrie im Dreiländereck – egal ob das Werk nun im Elsaß, Baden oder Baselbiet steht.
Und was hat das mit Eisenbahn zu tun? Hier gab es schon früh genug Strom, um elektrisch fahren zu können. Oder ETA laden zu können. Die Elektrifizierung in Baden startete mit diesem Hintergrund von Basel aus. Damit sind wir nun endlich beim Bild des ESA mit dem badischen Wagen gelandet.
Der ESA 150 001 hängt wahrscheinlich am Ende des Zuges – vielleicht, um ihn zur Waschanlage oder zum Bw zu bringen.
Auf dem Dach des badischen Wagens verläuft das Rohr für die Notbrems-Einrichtung.
Das Foto und der Ausschnitt daraus datiert vom 15. Februar 1958 und zeigt den Wagen 96 716 Kar. Gebaut wurde dieser Wagen als Cid Bad 11.